Die Vorzüge der intellektuellen Onanie
- claudiustaubert
- 24. Juni
- 1 Min. Lesezeit
Der biblische Onan verschleuderte sein wertvolles Saatgut, um kein Kind zu zeugen.
Er fand also eine schnelle und aufwandsarme Möglichkeit, um die Entstehung einer zeit- und kraftzehrenden Schöpfung zu verhindern.
Ich werde diesen Blog in Zukunft nutzen, um intellektuelle Onanie zu betreiben. Ich kann es mir gerade aus zeitlichen Gründen nicht leisten, wieder in ein neues Buchprojekt zu stolpern und möchte daher solche Denkprozesse bereits im Keim ersticken. Es geht mir bei meiner etwas clickbaitigen Überschrift also nicht um übermäßige Selbstbezüglichkeit, sondern um aufwandsarmen zerebralen Spannungsabbau.

Ich kann zwar nicht verhindern, dass mir potentiell fruchtbare Ideen durchs Frontalhirn schießen, aber ich werde sie in Zukunft dadurch abschütteln, dass ich sie hier in diesem Blog aufs digitale Papier schleudere. Durch diese Gedankenskizzen kann ich mich meiner Ideen entledigen, bevor eine zeit- und denkaufwendige Textabsonderung erforderlich wird.
Sollte jemand den einen oder anderen obskuren Gedanken in diesem Blog interessant finden, ist das schön. Aber letztlich handelt es sich um ein eigennütziges Denktagebuch, für das interessierte Leser lediglich ein schöner Nebeneffekt sind. Der biblische Onan wurde übrigens für seine Schöpfungsvermeidung von Gott mit dem Tod gestraft. Ich nehme das mal entkontextualisiert als Metapher für maximalen Spannungsabbau.



Die Bildüberschrift "Salvare Dalli" ist von herrlicher ernsthaft-heiterer Polyvalenz! Großartig ist auch die bildliche Vereinigung der Skizzenhaftigkeit des Textes (hinsichtlich seines Umfanges wäre wohl eigentlich der Diminutiv angebracht) mit den Motiven von Dalis "Traum, verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel". Da bin ich beinah versucht, auf die Anglizisme "Wow!" zurückzugreifen!